Rede der 1. Vorsitzenden zum Geburtstag des Grundgesetzes

Veranstaltung von Gedenkbuchprojekt e.V. und dem Projekt „Platz für Demokratie“ der Bürgerstiftung Lebensraum Aachen

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Ich freue mich, dass heute so viele Menschen gekommen sind, um gemeinsam 75 Jahre Grundgesetz zu feiern, die Basis der demokratischen Verfassung unserer Bundesrepublik, also einen doppelten Geburtstag.


75 Jahre Grundgesetz bedeutet auch: 75 Jahre Freiheit, 75 Jahre Frieden, 75 Jahre „offene Gesellschaft“.

Und dass Sie und Ihr heute hier so zahlreich erschienen sind, bedeutet ein klares Bekenntnis zu diesen Werten, zu unserer Demokratie, für Völkerverständigung, für Freiheit, Menschenwürde und Selbstbestimmung, gegen Rassismus und gegen Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen und gegen Rechtsextremismus.


Und das ist dringender denn je, denn Demokratie ist kein Selbstläufer, sie braucht Wachsamkeit und die ständige Unterstützung der Menschen, die in ihr leben, Menschen wie Ihnen und Euch, die seit Monaten auf die Straße gehen und Gesicht zeigen für unsere Demokratie.

§1 des Grundgesetzes lautet „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist die Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Unser Grundgesetz garantiert die Entfaltung der Persönlichkeit, die freie Meinungsäußerung, die Gleichheit von Frauen und Männern, die Glaubensfreiheit, „...sofern die Rechte anderer nicht verletzt werden.“


Nur in einer liberalen Demokratie kann man als Mensch entspannt leben, auch wenn man nicht mit der jeweiligen Regierung in allem übereinstimmt.


Doch der Weg Deutschlands zum Grundgesetz führt durch die Erfahrungen zweier Weltkriege, durch die Abgründe des Nationalsozialismus, durch die Menschheitsverbrechen des Holocaust. Und so ist das Grundgesetz die rechtliche Antwort auf die Erniedrigung und Auslöschung der Individuen durch ein System planmäßiger Willkür, systematischer Erniedrigung und letztlich Ermordung im sogenannten Dritten Reich.

Und daran erinnert die Ausstellung des Gedenkbuchprojekts. Ca 1000 Kurzportraits von Holocaustopfern, nicht nur 6 Millionen jüdischen Menschen, sondern auch Roma und Sinti, Homosexuellen, sogenannten Asozialen, Kommunist*innen, Sozialist*innen und Sozialdemokrat*innen, Zeug*innen Jehovas, kurz, alle, die die menschenverachtende völkische Ideologie als nicht lebenswert erachtete.

Es ist immer wieder wichtig, zu erinnern, den Opfern ein Gesicht zu geben, die wahnsinnige Zahl mit Einzelschicksalen zu konkretisieren zu versuchen, das Ausmaß etwas begreiflich zu machen.

Seit Jahren erleben wir weltweit und auch in Europa ein Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien, ob in Schweden, Finnland, Polen, Ungarn, Spanien, Italien oder auch in unserem Nachbarland, den Niederlanden.


Und auch unsere Demokratie und die Freiheiten, die in ihrer Verfassung festgeschrieben sind, sind bedroht von Verfassungsfeind*innen innerhalb und außerhalb des Parlaments.

Die Veröffentlichung der „Remigrationspläne“, die die AFD auf ihrer „Potsdamer“ Konferenz diskutierte, hat die Menschen aufgeschreckt, erschaudern lassen und wecken schlimmste Erinnerungen.

Sie sind konkret, betreffen Verwandte, Freunde, Nachbarn, letztlich auch einen selbst.

Sie, die unseren Wohlstand mit geschaffen haben, die seit Generationen mit und unter uns leben, sollen abgeschoben, vertrieben, ihrer Heimat beraubt werden.

Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen uns schützend vor sie stellen!

Doch dürfen wir nicht vergessen, dass auch jüdische Menschen sich bedroht fühlen. Wenn auch die AFD vorgibt, jüdisches Leben zu schützen, so ist dies nur ein weiterer Trick, um die Gesellschaft zu spalten.

In den 10 Jahren, in denen diese Partei in Parlamenten, Talkshows und sozialen Medien ihr Unwesen treibt, verbreitet sie ihre rassistische, antisemitische und völkische Ideologie, hetzt gegen Minderheiten und bietet scheinbar einfache Lösungen an.


Ob sie von „Umvolkung“ sprechen oder von „wohltemperierten Grausamkeiten und dem unvermeidlichen Verlust einiger Volksgruppen“, ob es das „Mahnmal der Schande“ (alias Holocaustmahnmal), ist oder die Shoah als „Vogelschiss in der Geschichte“.

Ob es antisemitische Chiffren sind, wir die Geldeliten, die Globalisten oder Weltverschwörungsideologien, wie wir sie in der Corona-Zeit ausgiebig gehört haben, wo das internationale Judentum für die Pandemie verantwortlich gemacht wurde.


Der Holocaust kam nicht aus heiterem Himmel. Nein, er hatte eine Vorgeschichte. Und die begann mit Theorien, mit Phantasien von wertem und unwertem Leben, die man schon in den zwanziger Jahren in Hitlers „Mein Kampf“ hätte lesen können.

Es folgten konkrete Ausgrenzungen, Markierungen von Menschen, die als nicht deutsch aussortiert wurden, mit dem Boykott jüdischer Einrichtungen und gipfelte schließlich im Holocaust.

Und aus diesem Menschheitsverbrechen, das in der Geschichte einzigartig ist, ist die Erkenntnis und das Bekenntnis „Nie wieder“ gewachsen, das inzwischen zu einer fast inflationär genutzten Floskel zu verkommen droht.


Füllen wir es wieder mit Leben!


Bekennen wir uns zu unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung!

Agieren wir als Demokrat*innen gemeinsam und machen keine neuen Fronten auf! Bilden wir breite Bündnisse gegen die wirklichen Feinde unserer Demokratie!

Beschleunigt durch die Erfahrungen der Shoah wurde 1948 auf Basis eines UN-Beschlusses der Staat Israel gegründet, um Jüdinnen und Juden nach jahrtausendelanger Verfolgung eine „sichere Heimstätte“ zu gewähren.


Und die Sicherheit dieses einzigen jüdischen Staates weltweit, die als Lebensversicherung für Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt fungiert, ist Teil der deutschen Staatsräson.

Doch weder ist die Hoffnung auf einen sicheren Hafen für jüdische Menschen weltweit in Erfüllung gegangen, noch wird die deutsch Staatsräson Israels gelebt.

Wir erleben seit dem fürchterlichen Überfall der Hamas am 7. Oktober letzten Jahres einen unvorstellbaren Hass auf den Staat Israel als auch auf jüdische und israelische Menschen weltweit.

Man kann Israels Politik und Netanyahu kritisieren, aber das Recht auf Selbstverteidigung muss man dem jüdischen Staat zugestehen. Ob die Kriegsführung verhältnismäßig ist, wer kann das wirklich beurteilen angesichts einer hybriden Kriegsführung, bei der die Hamas sich hinter der Zivilbevölkerung und unter zivilen Einrichtungen versteckt.


Die Frage, die sich mir immer wieder stellt ist die, warum nicht mit gleicher Vehemenz, mit der Israel aufgefordert wird, einem Waffenstillstand zuzustimmen, die Hamas aufgefordert wird, die Geiseln frei zu lassen und die Waffen niederzulegen.

Der Terror der Hamas hat Jüdinnen und Juden weltweit traumatisiert und sendet weltweit Botschaften aus, sie zu töten.


So erleben wir derzeit weltweit und auch in unserem Land, auch in unserer Stadt einen Antisemitismus in all seinen Ausprägungen. Er ist nicht nur rechts zu verordnen, sondern ebenfalls links, in der Mitte der Gesellschaft und auch in muslimischen Kontexten. Dabei ist der israelbezogene Antisemitismus, der klar zu unterscheiden ist von legitimer Kritik an der israelischen Regierung, derzeit der aggressivste, macht er doch Israel zu dem Juden unter den Staaten und nimmt jüdische Menschen weltweit in die Verantwortung für das, was in Gaza geschieht.


Es kann und das darf nicht sein:

  • Dass wir 75 Jahre Grundgesetz feiern und zulassen, dass das fundamentale Grundrecht der Gleichheit für „nicht deutsche Menschen“ und für Jüdinnen und Juden nicht gilt,
  • dass Jüdinnen und Juden allein auf Grund ihres „Jüdischseins“ ausgegrenzt, bespuckt, beschimpft, ausgeschlossen werden,
  • dass Jüdinnen und Juden hier bei uns verantwortlich gemacht werden für das, was in Gaza geschieht
  • dass Jüdinnen und Juden Angst um ihr Leben haben,
  • dass Jüdinnen und Juden sich wieder unsichtbar machen.


Das Schicksal und das Leid der Palästinenser*innen in Gaza ist schwer zu ertragen. Es berührt jede und jeden, auch uns von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Doch sehen wir die Verantwortung für dies unermessliche Leid bei der Hamas, die ihre eigene Bevölkerung in Geiselhaft genommen hat. Sie allein ist in der Lage, das Leid sofort zu beenden, wenn sie die Geiseln frei lässt und die Waffen niederlegt.


Was mir besonders am Herzen liegt, ist,

  • dass wir den Gesprächsfaden untereinander nicht abreißen lassen, und dies meine ich nicht nur unter gesellschaftlichen Gruppen, sondern auch in der Politik
  • dass wir aus der „Wir und Ihr-Rhetorik“ herausfinden und Gemeinsamkeiten erkennen,
  • dass wir uns zuhören
  • dass wir andere Meinungen ertragen
  • dass wir das Leid der jeweils „anderen“ Seite versuchen, zu verstehen
  • dass wir keinen Hass zulassen


Wir alle, die wir in diesem Land leben, sind Menschen, wie Michel Friedmann es in seinem eindrucksvollen Vortrag formulierte, jüdische Menschen, christliche, muslimische, atheistische, männliche, weibliche und queere Menschen. Alle haben wir nach unserer Verfassung dieselben Rechte, die unantastbare Menschenwürde, die Glaubens- und Meinungsfreiheit und vieles mehr.

Nutzen wir diese Grundrechte konstruktiv zur Festigung unserer Gesellschaft und lassen wir es nicht zu, dass Menschen diese grundrechtlich verbrieften Freiheiten dazu nutzen, unsere Demokratie und eben diese Freiheiten abzuschaffen.


Feiern wir heute diesen doppelten Geburtstag. Senden wir ein starkes Signal in unsere Gesellschaft und in die Welt für Demokratie gegen die Autokrat*innen, Imperialist*innen, Theokrat*innen.


Flyer als PDF zum Downloaden Webauftritt des Gedenkprojektes Gedenkbuch auf Instagram Bürgerstiftung Aachen Bürgerstiftung AC auf Instagram
von Markus Gehring 25. August 2025
Liebe Mitglieder der DIG Aachen e.V., sehr geehrte Damen und Herren, Am Mittwoch, den 10. September 2025 , laden wir herzlich zu einem Vortrag und anschließender Diskussion mit dem Verleger und Autor Klaus Bittermann ein. Beginn ist um 19 Uhr in der Burg Frankenberg . Klaus Bittermann ist Gründer und Leiter des Edition Tiamat Verlags in Berlin, der seit vielen Jahren für unabhängiges Publizieren, literarische Qualität und gesellschaftspolitische Relevanz steht. Bittermann selbst gilt als streitbarer Intellektueller mit einem Gespür für unbequeme Themen und für Autor*innen, die den öffentlichen Diskurs bereichern. Seine Bücher und Essays zeichnen sich durch Schärfe, Ironie und eine klare Haltung aus. Wir freuen uns auf einen Abend voller Denkanstöße, spannender Texte und lebendiger Diskussion. Die Teilnahme ist kostenlos. Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir um Anmeldung unter info@dig-aachen.de Die Veranstaltung präsentieren wir Ihnen in freundlicher Kooperation mit:
von Elisabeth Paul 19. August 2025
Herzlich willkommen zu unserer wöchentlichen Mahnwache! Seid nun fast eineinhalb Jahren treffen wir uns hier und jedes Mal hoffen wir, dass es das letzte Mal ist, dass wir uns hier treffen, und immer hoffen wir: dass die Geiseln endlich frei sind, dass die Hamas endlich kapituliert und und ihre Waffen niedergelegt hat, dass der fürchterliche Krieg im Gazastreifen zu Ende ist, dass sich eine zivile palästinensische Verwaltung gegründet hat, mit internationaler Unterstützung dass es einen Wiederaufbauplan für Gaza gibt und dass internationale und benachbarte Staaten ihre verbindliche Unterstützung beim Wiederaufbau zugesagt haben. Leider ist all dies nicht in Sicht, sondern: der grauenhafte Krieg hält an, die Zahl der Getöteten auf beiden Seiten steigt ständig, die Situation im Gazastreifen ist menschlich nicht mehr vertretbar, die Geiseln sind immer noch in der Gewalt der Hamas, die Hamas ist nicht bereit, zu kapitulieren, es gibt keinen Wiederaufbauplan, es gibt keine verbindlichen Zusagen, den Wiederaufbau zu unterstützen, die Angehörigen der Geiseln kämpfen gemeinsam mit der israelischen Demokratiebewegung verzweifelt für deren Freilassung und für ein Ende des Krieges und die internationale Solidarität mit Israel schwindet täglich. Und auch wir, die Deutsch-Israelische Gesellschaft Aachen, leiden. Es fällt uns zunehmend schwer, gegen den internationalen, medialen, politischen und sozialen Druck, der gegen Israel aufgebaut wird, unsere Solidarität mit dem jüdischen Staat zu erklären, unabhängig von seiner Regierung. Und darum geht es uns. Uns geht es um Solidarität mit dem jüdischen Staat, der Rückversicherung jüdischer Menschen in aller Welt, ihrer Lebensversicherung vor Gewalt, Verfolgung und Pogromen. Und wer das nicht versteht, wer vergisst, was dieser Staat bedeutet, wie er und vor welchem Hintergrund er entstanden ist, dass er „auf der Asche von Auschwitz“ errichtet wurde, dass er kein koloniales, sondern ein antikoloniales Projekt ist, dass dieser Staat seit dem ersten Tag seiner Entstehung von Feinden umringt und in seiner Existenz bedroht ist, den oder die wollen wir erinnern. Auch wir kritisieren die rechte Regierung Netanjahus, die Pläne der rechtsradikalen Ben Gvir und Smotrich, die Palästinenser*innen aus dem Gazastreifen zu vertreiben und Gaza wieder zu besiedeln. Auch wir kritisieren die Siedlungspolitik im Westjordanland. Auch wir kritisieren die Versuche Netanjahus, die Rechtsstaatlichkeit zu zerstören, zum Beispiel, die Absetzung der Oberstaatsanwältin Gali Baharav-Miara, die sich wiederholt gegen Regierungsentscheidungen gewandt hat. Auch wir fordern die israelische Regierung auf, die humanitäre Versorgung im Gazastreifen sicher zu stellen Aber wir sind ebenso entsetzt über die weltweite Dämonisierung Israels bei aller teilweise berechtigten Kritik. Wir sind empört über die Ankündigung von Merz, die Waffenlieferungen an Israel einzuschränken. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zur Auffassung der Bundesregierung, dass Israel das Recht hat, sich gegen den Terror der Hamas zu verteidigen und eine Entwaffnung der Hamas unerlässlich ist. Diese Entscheidung ist ein Einknicken vor der weltweiten Propagandakampagne gegen Israel. Nach der Ankündigung einiger Länder, Palästina als Staat anzuerkennen, ohne zu klären, wer, wie, unter welchen Bedingungen diesen Staat regieren wird und wie ein solcher Staat aussehen soll -- soll es ein islamistischer Staat, ein Gottesstaat sein, judenfrei selbstverständlich -- würde dies einen weiteren Punktsieg für die Hamas bedeuten. Denn noch immer sind 50 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Noch immer „regiert“ die Hamas im Gazastreifen. Noch immer überfällt sie die Lebensmittellieferungen. Noch immer ist sie in der Lage zu kämpfen. Noch immer ist sie militärisch handlungsfähig. Ob die Kriegsführung im Gazastreifen noch angemessen ist, ist auch in Israel sowohl politisch wie militärisch äußerst umstritten, selbst in höchsten Militärkreisen. Wir teilen die Befürchtung, dass die Geiseln durch eine Intensivierung der Kämpfe massiv bedroht sind und sich die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter verschärfen wurde. Wie würden einen Waffenstillstand und Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln begrüßen. Wir sind froh, dass Netanjahu versichert hat, eine Annexion des Gazastreifens nicht vorzunehmen und dort eine dauerhafte Präsenz von Israel nicht angestrebt wird. Dies stellt eine erfreuliche Ablehnung der Vorschläge von Smotrich und Ben Gvir dar. Auch wir wünschen uns einen dauerhaften Frieden, die Rückkehr der Geiseln, eine Entwaffnung der Hamas und eine friedliches Palästina in einem demokratischen, freien Staat. Wir fordern: die Freilassung der Geiseln und die Kapitulation der Hamas! Damit wäre Israels Begründung für die Fortsetzung und Intensivierung dieses Krieges die Basis entzogen! von Israel ein Ende der illegalen Siedlungen im Westjordanland und ein effektives Vorgehen gegen Siedlergewalt Israel auf, die humanitäre Hilfe im Gazastreifen sicher zu stellen nicht zuletzt: FREE GAZA FROM HAMAS! Und zum Schluss ein Zitat von Philipp Peyman-Engel: „Vielleicht wäre es zur Abwechslung einmal an der Zeit, statt Israel fortwährend kontrafaktisch zu dämonisieren, maximalen politischen Druck auf die Hamas auszuüben. Damit dieser Krieg ganz schnell endet, die israelischen Geiseln in Gaza freikommen, das Leid in Gaza endet -- und auch die palästinensischen Zivilisten in Gaza endlich von der Hamas befreit werden.“ Unsere Solidarität gilt der israelischen Demokratiebewegung, die Woche für Woche mit 60.000 bis 100.000 Teilnehmer*innen für die Freilassung der Geiseln, für ein Ende des Krieges und gegen die rechte Regierung von Netanjahu demonstriert und dies mit israelischen Fahnen, die man hier bei uns nur unter Lebensgefahr mit sich führen kann.
von Markus Gehring 18. August 2025
Ich weiß nicht, ob es naiv oder infam ist, einen Flashmob für Solidarität mit den Menschen in Gaza zu inszenieren, und damit der „spürbaren Spaltung in der Gesellschaft hier entgegen zu wirken“, ohne nur mit einem Wort die Verursacher der verheerenden humanitären Situation im Gazastreifen zu nennen -- die Hamas -- eine faschistische Terrororganisation, die sich den Genozid an dem jüdischen Staat auf ihre Fahnen geschrieben hat. Frau Vohn berichtet von ihren demütigenden Erfahrungen im Westjordanland in den 2000er Jahren, ohne zu erwähnen, dass es die Zeit der 2. Intifada war, in der palästinensische Terroristen der Hamas, des islamischen Dschihads und der Al Aksa Brigaden Selbstmordanschläge in Israel verübten, Busse in die Luft jagten, mit Autos in Menschenmengen fuhren und so im Verlauf von fünf Jahren ungefähr 4000 unschuldige Zivilist*innen auf brutalste Weise in den Tod rissen. Und was dem ganzen die Krone aufsetzt ist, dass sie „für die sichere Rückkehr der israelischen Geiseln [Anm.: wie lobsam!] und der unschuldigen inhaftierten palästinensischen Gefangenen ist“. Da setzt sie tatsächlich unschuldige Geiseln, die unter unvorstellbaren Qualen nun seid fast zwei Jahren in unterirdischen Tunneln gequält werden, gleich mit Terroristen, die in israelischen Gefängnissen gefangen gehalten werden. Noch einmal zu Erinnerung: Für die Freilassung unschuldiger israelischer Geiseln wurden Tausende Terroristen freigelassen. Im Jahr 2011 wurde Sinwar im Rahmen eines Gefangenenaustauschs gemeinsam mit 1026 anderen Häftlingen gegen den israelischen Soldaten Gilad Shalid freigelassen. Sinwar war einer der Architekten des 7. Oktober. Die Hamas und ihre islamistischen Unterstützer planen einen Genozid an Israelis, Jüdinnen und Juden. Und wie ein solcher Genozid aussieht, davon hat die Hamas am 07.10.2023, einen Vorgeschmack gegeben und das mit dem Versprechen, ihn immer wieder zu wiederholen bis Israel vernichtet ist. Ein Gedenken an die Menschen in Gaza ist lobenswert, aber nicht in diesem Kontext und nicht vergessen das Trauma der jüdischen Menschen weltweit. Da nützt es auch wenig, dass Frau Vohn in Auschwitz der toten Jüdinnen und Juden gedacht hat. Die lebenden Jüdinnen und Juden werden ihren Flashmob nicht honorieren. - Für die Deutsch-Israelische Gesellschaft Aachen e.V. - Elisabeth Paul
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