Mahnwache am 02.10.2025 - Redebeiträge

Rede der Vorsitzenden

Herzlich willkommen – es ist wieder Donnerstagnachmittag – es ist wieder Mahnwache für die sich immer noch in brutaler Gefangenschaft befindenden Geiseln, die nun seit fast 2 Jahren leiden, hungern, hoffen - unvorstellbar, wie ein Mensch so etwas aushalten kann - vermutlich nur mit Hoffnung, mit Hoffnung auf Menschen, die an sie denken, die auf sie warten, die für sie beten, die mit ihnen leiden, die sich an sie erinnern, die sich nach ihnen sehnen. Auf Menschen, die Empathie für sie empfinden.



Und das tun auch wir und dafür werben wir mit unseren Mahnwachen. Wir versuchen, diesen Menschen ein Gesicht zu geben durch das Erzählen ihrer Schicksale und Persönlichkeiten.

Es sind die Menschen, die am 7. Oktober 2023 grausam aus ihrem Alltag gerissen wurden, auf das Schlimmste verstümmelt, gedemütigt, ermordet, vergewaltigt wurden, die mit ansehen mussten, wie ihren Eltern, Kindern Geschwistern, Nachbarn, Freunden Barbarisches angetan wurde.


Es ist unvorstellbar, dass nach diesen eliminatorischen, antisemitischen Gewaltexzessen, dem schlimmsten Pogrom seit der Shoah, nicht Mitleid, Solidarität und Empathie die Weltgemeinschaft ergreift, sondern unverhohlener Judenhass in seiner reinsten Form oder auch getarnt als israelbezogener Antisemitismus, der Israel zum Juden unter den Staaten macht und all seinen Hass und Abscheu auf diesen jüdischen Staat projiziert.


Ich erinnere mich an den Vietnamkrieg, als Millionen Menschen weltweit dagegen demonstrierten. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass Amerikaner oder Amerikanerinnen angegriffen wurden.

Auch der brutale Krieg Putins gegen die Ukraine hat nicht zu Folge, dass Russ*innen Angst haben müssen.

2014 bis 2017 gab es einen brutalen Krieg gegen den IS, bei dem sich eine Anti-IS-Allianz gebildet hatte aus den USA, den syrischen Kurden, europäischen Ländern, sogar der Türkei, arabischen Ländern, Kanada, Australien.

Gemeinsam kämpften sie mit Truppen und Luftangriffen gegen den IS, dessen Hauptstadt Rakka im Norden Syrien, dabei nahezu vollständig zerstört wurde.  Die Bilder gleichen denen von Gaza. Dieser Antiterrorkrieg forderte – wie in Gaza – ebenfalls viele Menschenleben, auch das Leben vieler Zivilist*innen.


Im Gegensatz zum Krieg in Gaza wurde dieser Krieg als notwendig erachtet und dem IS wurde nicht die Einrichtung eines IS Staates versprochen.


Anders ist das bei Israel. Hier müssen Jüdinnen und Juden und Israel*innen weltweit Angst haben, verfolgt, beschimpft, ausgegrenzt und Schlimmeres zu werden. Sie werden kollektiv verantwortlich gemacht für Netanjahus Politik und Kriegsführung.

Und deshalb werden wir auch nicht müde, uns gegen jede Form des Antisemitismus zu wehren und unsere Solidarität mit dem jüdischen Staat zu beteuern und zwar unabhängig von der jeweiligen Regierung und erst recht unabhängig von Netanjahu.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von der rechten Regierung und deren Expansions- und Vertreibungsphantasien, von der Siedlungspolitik in der Westbank, von Netanjahus politischem Überlebenskampf auf Kosten der Menschen dort.

Und so werden wir auch nicht müde, uns mit der israelischen Demokratiebewegung zu solidarisieren, die ein Ende des Kriegs fordert und die Freilassung der Geiseln. Wir erteilen allen Besatzungsplänen sowohl in Gaza, als auch in der Westbank eine klare Absage.

Nun liegt seit einigen Tagen Trumps 20-Punkte-Plan auf dem Tisch, der Erstaunliches enthält, ebenso wie Visionäres.


Er erscheint überraschend vernünftig, sozusagen wie ein Licht am Ende des Tunnels. Nicht, weil er revolutionär ist, sondern überraschend vernünftig. Ich zitiere Sabine Brandes aus der JA: „Es ist ein strukturierter Ansatz, der die relevanten Akteure einbezieht, auf langfristige Stabilität setzt und eine grundlegende Wahrheit zeigt: Ohne politische Lösung gibt es keine Sieger, nur Verlierer.

Anders als der unrealistische »Riviera-Plan« ist dieser Vorschlag nüchtern, detailliert und gerade dadurch hoffnungsvoll. Er sieht einen entmilitarisierten Gazastreifen vor, den Wiederaufbau durch eine internationale Koalition und so einen Weg zur Stabilität, der Israels Sicherheit und die Bedürfnisse der Palästinenser respektiert.


Allerdings sind die Parteien, deren Zusammenarbeit nötig ist – Hamas, die US-Regierung und Israels Premier Benjamin Netanjahu – kaum Vorbilder des Vertrauens. Die Hamas bleibt eine blutrünstige Terrororganisation ohne Interesse an Koexistenz. Trump ist für seine Inkonsequenz bekannt und Netanjahu, Meister des politischen Taktierens, hat wenig Engagement für Wahrheit oder Versöhnung gezeigt.

Dass er dem Plan zugestimmt hat, obwohl er weiß, dass Teile seiner Koalition kategorisch dagegen sind, könnte einerseits dem Druck aus den USA zuzuschreiben sein, oder auch der Realisierung, dass es an der Zeit ist, das Ruder herumzureißen, bevor beide Seiten im kriegerischen Elend untergehen.


Der letzte Punkt im Plan beschreibt einen Dialog zwischen Israelis und Palästinensern, um sich auf einen Horizont für ein friedliches und erfolgreiches Zusammenleben zu einigen. Heilung statt Hass, Zuversicht statt Zynismus.

Wenn es dieses Mal tatsächlich mehr ist als nur weitere Worte, wenn es zu echten mutigen Taten führt, dann könnten die 20 Punkte der Beginn von etwas längst Überfälligem sein: einer Zukunft im Nahen Osten, für die es sich zu kämpfen lohnt – nicht mit Waffen, sondern mit einer Vision.“

Ich glaube, treffender kann man den Plan nicht beschreiben. Er ist ein Hoffnungsschimmer und die lange – auch von uns – geforderte – Vision eines friedlichen Zusammenlebens. Allerdings wird der Weg dorthin lang sein, da dürfen wir uns keinen Illusionen hingeben. Leider droht auch dieser Plan wieder zerrissen zu werden, bevor er auf die internationale Agenda kommt.

 

Kurs der Gaza-Flottille

Die „Global Sumud Flotilla“ befindet sich in schwerem Fahrwasser: Nach der Meuterei auf der „Bounty“ kommt es zur Kollision mit dem Eisberg und schließlich zur Kernschmelze auf See

Glosse von Imanuel Marcus


Es gibt viele Möglichkeiten, Hass auf den einzigen jüdischen Staat zu zeigen. Die einfache Variante ist eine Pro-Terror-Demo auf den Straßen Berlins, Londons und Stockholms oder das Anbringen eines Pro-Terror-Aufklebers an einer verrosteten Straßenlaterne.

Wer aber Wert auf mehr Medienpräsenz legt, sticht in See – und dies auf 47 mehr oder minder seetüchtigen Booten.-

Der Weg der „Global Sumud Flotilla“ führt über das malerische Mittelmeer. Schon lange bevor diese Flotte der Israelfeinde nah an Gaza herankam, passierten Malheurs. Kaum hatten die ersten 20 Boote Barcelona verlassen, zwang sie ein zionistischer Sturm zur zeitweisen Rückkehr in den sicheren Hafen.


In Tunis wurde nach Angaben der Teilnehmerin Greta Thunberg eines der Boote mit einer Drohne angegriffen. Präsentiert wurde ein Foto, das leicht angesengte Rettungswesten zeigte. Selbst die tunesische Regierung bestritt die Darstellung der früheren Klimaschützerin aus Schweden. 

Eine weitere vermeintliche Drohnenattacke führte ebenfalls zu einem Brand an Bord eines der Boote. Ein im Netz verbreiteter Videoclip zeigte, wer den Brand offenbar verursachte: Ein Teilnehmer hantierte mit einem Feuerwerkskörper und schoss diesen aus Versehen auf sein eigenes Boot ab. Mehr mysteriöse Drohnenangriffe gab es nach Angaben von Teilnehmern letzte Woche. Schäden an den Booten wurden aber gar nicht festgestellt. Hmmm.


Inkompatibilität

Die Meuterei auf der „Bounty“ passierte vor einer Woche: Greta Thunberg trat als Mitglied der führenden „Steuerungsgruppe“ der Flottille zurück. Ihr Argument: Die Kommunikation der Organisatoren konzentriere sich zu sehr auf »interne Angelegenheiten«. Laut „Il Manifesto“ will sie seither nur noch als „Organisatorin und Teilnehmerin“ fungieren.

Der Riss war aber noch tiefer. Von einer Kollision mit dem Eisberg konnte sinnbildlich die Rede sein, als vor ein paar Tagen ein tunesischer Koordinator namens Khaled Boujemaa die Segel strich und beleidigt abdampfte. Der Grund: Laut Bericht beschuldigte er einen Kollegen, die Anwesenheit ebenfalls tunesischer LGBTQI-Aktivisten auf Flottillen-Booten verschwiegen zu haben.

Passen queere Aktivisten und Islamisten also nicht zusammen? Was für eine Überraschung! Sind „Queers for Palestine“ tatsächlich die „Chickens for KFC“? Wer hätte das gedacht?


In einem Video, das er später löschte, erwähnte Boujemaa Teilnehmer, die die Flottille schon in Tunis verließen, da einige der Boote ihrer Ansicht nach zu alt und schlecht gewartet sind.

Boujemaas Kollege Yusuf Omar, der Sprecher der „Global Sumud Flotilla“, trat ebenfalls zurück – und die deutsch-österreichische Aktivistin und Millionenerbin Marlene Engelhorn hatte ihre Teilnahme bereits abgeblasen, bevor ihr Boot überhaupt abgelegt hatte. (BASF-Erbin – Zyklon B)


Der vorletzte Akt des Theaterstücks, das die Terrorfreunde der Flottille im Mittelmeer aufführen, war am Dienstag an der Reihe. Es war eine Art Kernschmelze auf See: Israel legte Belege dafür vor, dass die palästinensische Terrororganisation Hamas an der Durchführung und Finanzierung der „Global Sumud Flotilla“ beteiligt ist.

Es geht dabei um zwei Mitglieder der „Palästinensischen Konferenz der Palästinenser“ (PCPA), die die Vertretung der Hamas im Ausland darstellt. Wieder hielt sich die Überraschung in Grenzen.“

 

Inzwischen wurde die Gaza Flotilla von Israel gestoppt, die Besatzungsmitglieder in einen israelischen Hafen gebracht, von wo aus sie nach Europa zurückgebracht werden sollen.

Alle sind unverletzt und wohlauf!


Israels Militäreinsatz gegen die Gaza-Hilfsflotte hatte international teils Kritik ausgelöst. Die türkische Regierung sprach von einem „Akt des Terrors“ und einem Verstoß gegen das Völkerrecht.

An dieser Stelle möchte ich auf unsere Veranstaltung hinweisen, die am 07. Oktober 2025 um 19 Uhr in der Citykirche stattfinden wird. Im Fokus dieser Veranstaltung steht natürlich das Erinnern, Mahnen und Gedenken an das Massaker des 07. Oktobers 2023. Die Gedenkrede halten wird Dr. Marc Neugröschel, St. Edmund’s College, University of Cambridge und London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism. Musikalisch begleiten wird der bekannte Pianist Luis Castellanos. Luis Castellanos ist u.a. erster Preisträger des nationalen Chopin-Wettbewerbs in Kolumbien und tritt regelmäßig als Solist und als gefragter Kammermusikpartner auf. Für diese kostenlose Veranstaltung bitten wir aus Sicherheitsgründen um eine Anmeldung - das geht ganz einfach über einen Link, der sich auf unserer Homepage findet oder über den QR Code auf den Plakaten.


In diesem Rahmen werden wir freiwillige Spenden sammeln für Projekte des Wiederaufbaus des Kibbuz Nir Oz sowie für die Waisenkinder des Kibbuz. Das 1958 gegründete Kibbuz, 2 km von Gaza entfernt, gehört zu den am stärksten betroffenen Orten der Terrorakte des 07. Oktobers 2023. Die Hälfte der Häuser sind verbrannt oder zerstört, nur fünf Häuser im gesamten Ort wurden nicht beschädigt. Jeder Vierte der rund 400 Einwohner wurde qualvoll ermordet oder entführt. Dass die Hamas dabei weder Halt vor Kindern, Säuglingen noch alten Menschen gemacht hat, wissen wir. So leider auch nicht vor Amiram Cooper, einem der Gründer des Kibbuz Nir Oz. Er wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen gefangen genommen, seine Frau Nurit wurde am 23. Oktober zusammen mit Yocheved Lifshitz freigelassen.


Nach ihrer Freilassung erzählte sie ihrer Familie von der brutalen Entführung am sogenannten Schwarzen Schabbat. Die Terroristen schossen auf ihre Eingangstür und holten die Senioren gewaltsam aus dem Haus. Das Ehepaar wurde zusammen mit fünf anderen Kibbuz-Mitgliedern in einem Raum im Untergrund festgehalten, wie ihr Sohn Rotem Cooper berichtete.

Während der gesamten Gefangenschaft war es ihnen unmöglich zu erkennen, ob es Tag oder Nacht war. Die Familie Cooper hofft, dass Amiram mitbekommen hat, dass seine Frau freigelassen wurde, als sie aus dem Zimmer geholt wurde.

Am 3. Juni 2024 bestätigte die israelische Armee aufgrund von Geheimdienstinformationen, dass Amiram Cooper und die drei weiteren Geiseln Nadav Popplewell (51), Chaim Peri (79) und Yoram Metzger (80) im Gazastreifen von der Hamas ermordet worden waren.

 

Aber auch Amiram Cooper war so viel mehr als nur ein Opfer der Hamas.

Er wurde 1938 in Haifa geboren. Als 19-Jähriger kam er nach Nir Oz und ging nie wieder fort. Er baute den Kibbuz mit auf, gründete eine Familie und sah die Besiedlung der westlichen Negevwüste als seine Lebensaufgabe an. Von Beruf Wirtschaftswissenschaftler arbeitete Amiram Cooper viele Jahre als Chefökonom der Region Ma’on. In seiner Freizeit schuf er mehr als sechs Jahrzehnte lang Lieder und Gedichte und veröffentlichte mehrere Lyrikbände. Für die Musik seiner Lieder arbeitete er oft mit anderen Kibbuz-Mitgliedern zusammen. Zudem verfasste er auch Theaterstücke und Artikel zu den Themen Politik und Wirtschaft.

 

1980 dichtete er anlässlich des 25. Jahrestages der Gründung von Nir Oz ein »Liebeslied«, und seine Worte klingen heute fast wie eine Prophezeiung: »Wo ist das Lied / Lied der Liebe / Verborgen im Grau des Herbstes / Warum verblasst das Grün auf den Zweigen / und wirft fallende Blätter ab / Durch die stürmischen Straßen / und die Bäume stehen gebeugt / Es geht mit Trauer / und sucht den Frühling zum Blühen.«


https://www.juedische-allgemeine.de/israel/er-war-ein-poet/

 

Aktuelle Nachrichten der vergangenen Woche bestätigen aufs Neue die Grausamkeit und Menschenverachtung der Hamas. Sie haben verkündet aufgrund der Kampfhandlungen Israels im Gazastreifen den Kontakt zu zwei Geiseln verloren zu haben Nicht etwa weil sie initial diese Menschen entführt haben. Die Angehörigen haben darum gebeten die Namen der betreffenden Geiseln nicht zu veröffentlichen und daran halte ich mich selbstverständlich.

Die Psychospielchen, die diese Terroristen veranstalten zeigen nur wie hasserfüllt und ekelhaft sie sind. Das ist kein Widerstandskampf, das ist pure Menschenverachtung.

Und ihre Aussagen müssen nicht stimmen, ich erinnere daran, dass sie vorgegeben haben Edan Alexander sei tot und Daniella Gilboa gezwungen haben ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Also hoffe ich weiter, dass diese Menschen lebend wiederkehren.

Karin Clemens zu den Geiseln

Diese Reden wurden im Rahmen der Mahnwache am 02.10.2025 vorgetragen und hier mit redaktionellen Änderungen veröffentlicht. Es gilt das gesprochene Wort.

8. Oktober 2025
Redebeitrag zu den Geiseln von Karin Clemens (Mitglied der DIG Aachen)
26. September 2025
Es macht mich einigermaßen fassungslos, was sich derzeit auf der weltpolitischen Bühne abspielt. Da wird von inzwischen zwei Dritteln der UN-Mitgliedsstaaten einen Staat Palästina anerkannt, den es eigentlich gar nicht gibt. Und der Druck auf Deutschland wächst, dies ebenfalls zu tun. Man erkennt also einen Staat an, den es de facto nicht gibt, weil die Palästinenser nicht bereit waren, einen Staat an der Seite Israels, sondern nur an der Stelle Israels zu akzeptieren. Man war nicht bereit, Israel anzuerkennen, Frieden mit Israel zu schließen, ja nicht einmal zu verhandeln. Das was sich heute Staat Palästina nennt ist ein islamistisches, faschistisches und terroristisches Konstrukt, was eine Absage an alle demokratischen, freiheitlichen, liberalen Werte bedeutet. Zur Erinnerung Ein Staat wird definiert durch ein Staatsgebiet, durch ein Staatsvolk und durch staatliche Strukturen. Gäbe es ein definiertes Staatsgebiet, müsste dies über Grenzen verfügen, Grenzen u.a. zu Israel, was die Existenz Israels implizieren würde, was aber von palästinensischer Seite immer abgelehnt wurde und abgelehnt wird. Von einem palästinensischen Volk zu sprechen ist ebenfalls umstritten, weil es zwar ein Gebiet Palästina gab und die dort lebenden Palästinenser, Juden, Christen und Muslime waren. Golda Meir beispielsweise nannte sich Palästinenserin. Arafat hat im Rahmen seines Kampfes für einen palästinensischen Staat das palästinensische Volk sozusagen erfunden, um ihm eine Identität zu geben. Staatliche Strukturen gibt es nicht, es sei denn, man erkennt das islamistisch, terroristisch, faschistische Hamas-Regime als Regierung an oder die korrupte PA, die sich zwar derzeit geläutert gibt, aber bis vor kurzem noch sogenannte Märtyrerrenten gezahlt hat, sich nie vom Massaker des 7. Oktobers distanziert hat und auch in der eigenen Bevölkerung kaum Anerkennung hat. Kurz: Die Anerkennung hat nur symbolische Bedeutung und kann nur als Belohnung des Terrors vom 7. Oktober gewertet werden und als Strafmaßnahme gegen Israel. Wenn es wirklich um einen Weg zur Lösung des Nahostkonflikts geht, müssen die ehemaligen Besatzungsmächte Ägypten, Jordanien und andere gemäßigte arabische Staaten mit ins Boot geholt werden, um gemeinsam mit Israel eine Perspektive für Gaza und auch für die Westbank zu entwickeln. Dabei müssen Antworten gegeben werden auf israelische Sicherheitsbedürfnisse und auf palästinensische Entwicklungschancen. Das ist mühsamer als Symbolpolitik, die auf innenpolitische Erfolge abzielt. Aber nur so kann ein neues Kapitel in dem Konflikt beginnen. Und die Reaktionen Die Hamas jubelt und feiert die Anerkennung eines palästinensischen Staates als „Früchte des 7. Oktobers“ Die Hamas sieht sich, trotz anderer Bekundungen der „Anerkennenden“, als Gewinner und als zukünftige Regierung dieses Staates, ohne Israel anzuerkennen, ohne die Geiseln frei zu lassen, ohne die Waffen niederzulegen. Die PA fordert von England 2 Billionen Reparationszahlungen für ihre Mandatszeit zwischen 1917 bis 1947. Die PA, die noch vor kurzem Märtyrerrenten gezahlt hat und sich nie vom Massaker des 7. Oktobers distanziert hat, wird gehandelt als zukünftige Regierung dieses Palästinenserstaates. Und ansonsten – der antisemitische Wahnsinn treibt immer weitere Blüten. Da wird an einem Geschäft in Flensburg ein Schild angebracht mit der Aufschrift „Juden haben hier Hausverbot“ Michel Friedmann, der in einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern anlässlich des 120. Geburtstags von Hannah Arend über Demokratie sprechen wollte, wird ausgeladen. Begründet wird dies mit Sicherheitsbedenken. Und die sogenannten Pro-Palästina-Demos sind für Jüdinnen und Juden reinste Horrorveranstaltungen, auf denen sie dem grenzenlosen Hass völlig schutzlos ausgeliefert sind. Eine weltweite Solidaritätskampagne für Gaza, die nahezu alle Länder erfasst hat und auch innenpolitisch die bürgerliche Mitte, ist in Wirklichkeit eine Diffamierungskampagne gegen Israel. Sie bedroht nicht nur Israel und Israelis, sondern auch Jüdinnen und Juden weltweit, die für die Politik der israelischen Regierung verantwortlich gemacht werden. Wären die Demos wirklich propalästinensisch und würden sich folglich gegen die Hamas wenden, wären wir als erste an ihrer Seite! Aber wo bleibt die Kritik an der Hamas? An der völkerrechtswidrigen Geiselnahme der eigenen Bevölkerung? An den immer wieder veröffentlichten Videos der Geiseln und der eigenen Dokumentation des unmenschlichen Umgangs mit ihnen An der Umfunktionierung öffentlicher Gebäude für militärische Zwecke Wo der Protest gegen öffentliche Hinrichtungen Wo der Protest gegen die immer noch stattfindenden Raketenabschüsse auf Israel Wo die weiterhin unverhohlene Drohung, Israel auszulöschen Wo die Forderung, endlich die Geiseln frei zu lassen und die Waffen niederzulegen, wie es die Wehrmacht im 2. Weltkrieg gemacht hat und damit den Krieg zu beenden? Dies soll keine Legitimation für die israelische Kriegsführung sein, die auch wir, gemeinsam mit der Mehrheit der israelischen Bevölkerung und der dortigen Demokratiebewegung kritisieren. Doch im Gegensatz zum Mainstream kontextualisieren wir unsere Kritik und stellen fest, dass und ich ztiere Daniel Neumann, den Vorsitzenden des Landesverbands der jüdischen Gemeinden in Hessen: „ Die Barbarei, die Grausamkeit und die Euphorie des 07. Oktober offenbarten dabei einen Blick in die tiefsten menschlichen Abgründe. Verdichteten sich zu dem, was man am ehesten als »das Böse« bezeichnet. Und erzeugten für Israel und in geminderter Form auch für Juden in aller Welt in den Worten des israelischen Philosophen Micah Goodman »eine Nahtoderfahrung«. Denn an diesem Tag wurden die schlimmsten Ängste wahr. Wurden Alpträume Wirklichkeit. Schien das Ende Israels für einen Moment greifbar. Und die Juden Israels blickten ihrer eigenen Vernichtung ins Auge. Dem eigenen Tod. Und der kollektiven Auslöschung.“
von Markus Gehring 12. September 2025
Die DIG Aachen lädt ein zum Gedenken an den 7. Oktober
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